Diagnose
Treten bei Menschen Merkmale im Verhalten und in der Wahrnehmung auf, die als typische Merkmale im Autismus-Spektrum gelten, kann eine klinische Diagnose Klarheit schaffen.
Bisher sind unterschiedliche Formen von Autismus in der medizinisch verbindlichen internationalen Klassifizierung von Krankheiten (ICD 10) unter den Schlüsseln F 84.0, F 84.1 und F 84.5 gelistet. Dabei wird unterschieden zwischen frühkindlichem Autismus (F 84.0), atypischem Autismus (F 84.1) und dem Asperger Syndrom (F 84.5). Weitere, nicht so verbreitete Formen finden sich in weiter differenzierten Kodierungen.
Von frühkindlichem Autismus (auch als Kanner-Syndrom bezeichnet) spricht man, wenn die typischen Merkmale bereits bei Kindern unter drei Jahren auftreten. Menschen, die darunter leiden, sind in der Lebensführung meist sehr beeinträchtigt. Insbesondere fällt es ihnen schwer, soziale Kontakte zu knüpfen und Beziehungen einzugehen. Häufig sind zudem die Sprachentwicklung und / oder die Motorik beeinträchtigt.
In den letzten Jahren wurde der ICD 10 überarbeitet und weiterentwickelt. An seine Stelle tritt ab dem 01.01.2022 die neue und dann verbindliche Version ICD 11. Dort wird nicht mehr differenziert zwischen den bisher benannten Formen, sondern pauschal die Bezeichnung „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) verwendet. Der dann gültige Katalog unterscheidet, in welchem Grad die Merkmale auftreten. Die Diagnose reicht folglich von milden Symptomen bis zu schwerwiegenden Symptomen.
In der Einschätzung des neuen Diagnoseinstrumentes sind die Meinungen gespalten. Der Verzicht auf die bislang bewährten Differenzierungen wird durchaus kritisch gesehen.
Für die Diagnose bei Kindern / Jugendlichen verweisen wir auf die Angebote des:
Kinder- und Jugend- Therapiehaus
Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ellwangen
Eine Diagnostik bei Erwachsenen ist nach unserem Kenntnisstand in unserer Region nicht möglich.
